“Ich bestimme hierdurch, daß das neu zu erbauende Gotteshaus den Namen Verklärungskirche führen soll. Auguste Victoria, Kaiserin und Königin, Wilhelmshöhe, den 18. August 1899 “

Geschichte der Verklärungskirche und unserer Gemeinde
11 Themen – Von Bau über Kirchenkampf bis zu der wichtigen Rolle von Frauen in unserer Gemeinschaft, damals und heute
© evkia.de
Seit 125 Jahren: Die Kirche im Dorf
„Ihre Majestät, die Kaiserin Auguste Victoria, bestieg am Bahnhof einen offenen Vierspänner und fuhr unter lebha!en Zurufen der Bevölkerung durch die Bismarckstraße nach dem neuen Gotteshause, von dessen hohem Turme die schönen Bronceglocken erklangen.“
© evkia.de, Bundesarchiv, Bild 102-01286 / Voigt, T.H

Alles hat seine Zeit – Jubelfest für unsere Kirche am 6. Juli 2025
In diesem Jahr wird unsere wunderschöne Verklärungskirche 125 Jahre alt. Und am ersten Sonntag im Juli, am 06.07.2025, wollen wir das groß und bunt feiern! Genauso beschwingt und froh, wie schon zur Einweihung im Jahr 1900.

Eine alte Adlershoferin erinnerte sich als 96 jährige im Jahre 1975 an die Kirchweih. Frau Klara Sygusch ließ über ihre Tochter aufschreiben: „Mein Verlobter Friedrich Sygusch baute zu dieser Zeit sein Haus Arndtstraße 1-3, in das ich im folgenden Jahr als seine Ehefrau einziehen sollte. Zu dem großen lokalen Ereignis, der Kirchweihe in Adlershof, lud er mich und meine Mutter ein. Wir kamen mit blumengeschmücktem Kutschwagen aus meiner Heimat Rudow. Adlershof zeigte sich an diesem Tag festlich gewandet, mein Verlobter hatte selbst die Baugerüste an seinem Haus mit Girlanden verschönert. Besonders stolz zeigten sich die Adlershofer, daß sie es geschafft hatten, pünktlich zum Weihefest die Arndtstraße zu pflastern, die bis dahin selbst für Pferdefuhrwerke ein heimtückischer Sandweg war. Der Höhepunkt des Weihefestes war für mich – Sie müssen verstehen, ich komme aus einer anderen Generation – das Erscheinen der Kaiserin, die der Kirche eine wertvolle Bibel zum Geschenk machte. Der Besuch der Kaiserin in Adlershof war seinerzeit ein Politikum, da der Ort durch die angesiedelte Industrie und die dadurch entstandene Bevölkerungsstruktur keineswegs als „kaisertreu“ zu bezeichnen war. Aber nach meinen Erinnerungen verlief das Fest ohne Zwischenfälle“
Text: Ruth Boge – Zur Baugeschichte der Verklärungskirche Berlin – Adlershof

Regierungsbaumeister Leibnitz beschwerte sich bei der Baufirma Ramelowsche Erben mit folgendem Brief. Die Arbeiten sind „ seit etwa drei Monaten derartig nachlässig und langsam betrieben worden, daß eine rechtzeitige Fertigstellung in Frage gestellt wird“. Leibnitz drohte mit schärfste Maßnahmen und führte alle ausstehenden Lieferungen und Arbeiten auf, die ihm bis 15.3.1900 nachzuweisen seien. Sollten sie bis zum geforderten Zeitpunkt nicht ausgeführ sein, würde die Firma keine Abschlagzahlungen mehr erhalten.
Text: Ruth Boge – Zur Baugeschichte der Verklärungskirche Berlin – Adlershof
Zu einer Kirche gehören Glocken. Deshalb beschäftigte sich der GKR vom Oktober 1899 an in mehreren Sitzungen mit diesem Thema. Er entschied sich für ein h-Moll – Geläu (h – d – fis) in Bronze. Er genehmigte den Vertrag, den Leibnitz mit der Firma Schilling in Apolda am 5.3.1900 abgeschlossen hatte auf der Grundlage des Angebots von 12.469,- Mark und zehn Jahre Garantie. Der endgültige Preis betrug nachher 13.902,–Mark.
