Liebe Gemeinde,

in loser Folge möchte ich Ihnen/Euch datenschutzfreundlichere Alternativen von Webangeboten vorstellen, die das Gemeindeleben erleichtern können. Im ersten Teil ging es um ein webbasiertes  Tool für Terminabstimmung und für einfache Onlineabfragen. Im zweiten Teil geht es um das Teilen von Bildern.

Bilder sind aus Sicht des Daten- aber auch des Urheberrechts sehr heikel. Hier gibt es so viele Regeln, dass kaum einer den Überblick behält. So sollte grundsätzlich von den abgebildetes Personen ein Einverständnis vorliegen, insbesondere wenn dieses zum Beispiel im Gemeindebrief veröffentlicht werden soll, kann neben der DSGVO auch insbesondere §22 des Kunsturheberrechtsgesetz (KunstUrhG)) greifen. Besonders komplex wird es wenn dann auch noch Kinder abgebildet sind. Aber darum soll es hier nicht gehen. Wenn es hier konkrete Fragen gibt, wendet euch gerne an mich.

Es gibt sicherlich zahlreiche Situationen in dem es hilfreich ist, Fotos von Veranstaltungen oder Fahrten untereinander auszutauschen. Die Bilder auf einen USB-Stick zu kopieren und dann weiterzugeben, ist sicherlich eine Möglichkeit. Diese wird aber umständlich sobald mehrere Personen beteiligt werden sollen. Da bietet sich eine Austauschplattform im Internet an. 

Eine der bekanntesten Plattform ist vermutlich Dropbox. Dieser Anbieter unterliegen jedoch als US amerikanische Firma dem US-Recht und die Daten werden irgendwo in der Welt gespeichert. Da wird es mit dem Vertrauen schwierig. Es gibt nichts, was verhindert, dass wirklich niemand unbefugt auf die Bilder Zugriff haben könnte. Eine Kontrolle gibt es da nicht. 

Dawawas

Logo der Firma dawawas
dawawas.de

Eine gute Alternative gibt es schon seit Jahren mit Dawawas. Hier stehen laut den Aussagen des Anbieters sämtliche Server in Deutschland, die Nutzung ist ebenfalls kostenlos möglich. Die Person, die den Ordner erstellt, behält den Zugang zu und alle Rechte an allen Bildern des Ordners (Ereignisses) und kann den Zugang über einen Link ermöglichen. Alle, denen der Link bekannt ist, können dann auf die Bilder zugreifen und sie betrachten und auch herunterladen (dies jedoch nur in einer reduzierten Größe). Um zusätzliche Bilder dem Ordner durch eine andere Person hinzuzufügen, muss sich diese ebenfalls anmelden und eine Kennung erstellen. Da alle, die den Link kennen auf die Daten zugreifen können, empfiehlt es sich zusätzlich ein Passwort festzulegen, um den Kreis z.B. auf die Teilnehmenden der Rüstfahrt zu beschränken. Für die Nutzung gibt es neben der Webseite auch eine App. Was ich auch sehr praktisch finde, ist die begrenzte Gültigkeit des Link, die sich einstellen lässt ( Standard sind 30 Tage ). Die Finanzierung erfolgt über die Anbieter, kostenpflichtige Erweiterungen gibt es derzeitig nicht.

Swindi

Ein weitere Anbieter aus Deutschland ist Swindi. Auch hier lassen sich Bilder und Videos (mit maximaler Länge von 180 Sekunden) von mehreren Personen sammeln, ordnen und teilen. Swindi wirbt damit, dass zum Anschauen, hochladen und runterladen nur vom Ersteller des Albums eine Registrierung nötig ist. Der Zugang erfolgt über einen eindeutigen, zufälligen 15 Zeichen langen Code und bei Wunsch mit Passwort. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Bei der kostenlosen Variante wird Werbung geschaltet, der Speicherplatz ist auf 1,5 GBit (ca. 349 Fotos (bei 4,4 MByte / Foto)) begrenzt und es können auch keine Videos geteilt werden. Die Foto-Alben werden automatisch nach 30 Tagen gelöscht und stehen auch dem Albumersteller nicht mehr zur Verfügung. Abgesehen vom Ersteller des Albums können die Übrigen nur einzelne Fotos heruntergeladen und nicht das gesamte Album. Werden andere Bedingungen benötigt, könnte auf die Bezahlfunktion zurück gegriffen werden.

Picdrop

Wer eine professionellere Lösung sucht, sollte sich Picdrop aus Berlin unbedingt ansehen. Auch hier wird die DSGVO beachtet und alle Dateien verbleiben auf Servern in Deutschland. Es gibt für Gelegenheitsnutzer und Einsteiger eine kostenlose Variante mit max. 1 GBit Speicherplatz, die alle Basisfunktionen ebenfalls enthält. Teilen geht über den Link, zusätzlicher Passwortschutz ist möglich und nur der Initiator muss einen Account anlegen. Wenn es um die Auswahl für die Webseite oder den Gemeindebrief geht, ist die Abstimmung- und Kommentarfunktion super geeignet. 

Austausch über einen eigenen Server

Vielleicht gibt es aber auch ein technikaffines Gemeideglied, welches einen eigenen Server z.B. eine Own – oder Nextcloud-Instanz betreibt. Darüber wäre eine Austausch auch datenschutzkonform möglich.

Die Auswahl der Plattform hängt also auch vom Bedarf ab. Wenn euch noch weitere Tools bekannt sind, nennt mir diese gerne und wir können diese Liste noch erweitern. Datenschutz geht uns alle an und schützt uns und auch Andere vor Missbrauch der Daten und insbesondere in diesem Fall der Bilder. 

J.W.

Titelfoto von Marvin Meyer auf Unsplash