Es war eine helle Nacht, als Hoppel Hase Hans aus seinem Bau trat. Er konnte nicht schlafen und war doch ziemlich erschöpft vom vielen Ostereier verstecken. Hoppel Hase Hans schnupperte aufgeregt im Gras herum und atmete die wohltuende Luft ein. Doch dann fragte er sich, wieso er eigentlich selbst nie Ostereier suchen konnte. Er ging zum Hühnerstall und fragte die Hennen, ob er sich ein paar Eier mitnehmen könnte. Aber die Hennen schüttelten nur mit dem Kopf und sagten: „Nein. Wir haben schon alle Eier euch Osterhasen gegeben. Es sind keine Eier mehr da.“ Hoppel Hase Hans lief zum Ententeich und fragte die Enten, ob sie ihm ein paar Eier geben könnten. Die Enten aber sagten: „Nein.“ Und das konnte er gut verstehen, denn er sah ja mit eigenen Augen, dass die Enten schon viel zu tun hatten. Da dachte Hoppel Hase Hans, dass er zum Vogel Strauß in den Zoo gehen könnte. Aber als er dort ankam, sah er zum ersten Mal, wie riesig ein Straußenei war. Trotzdem riss er sich zusammen und fragte den Strauß, ob er ein Ei mitnehmen könnte. Der Strauß sagte: „Ja, ich kann dir gerne ein Ei mitgeben, wenn du es schaffst, es mitzunehmen.“ Hoppel Hase Hans drückte und schob und zerrte, aber er schaffte es nicht. Ihm fiel ein, seinen besten Freund um Hilfe zu bitten. Sein Freund Osterhase Langohr war hasenweit bekannt. Er rannte zu ihm und fragte, ob er ihm helfen könnte. „Tut mir leid, aber ich bin mit dem Eierverstecken sehr beschäftigt. Noch zwei Stunden und die Kinder wachen auf. Und ich habe erst auf einem Hof Eier versteckt“, erwiderte Langohr und lief eilig davon. Schade, dachte sich Hoppel Hase Hans. Dann muss ich dem Strauß Bescheid sagen, dass ich sein schönes großes Ei nicht mitnehmen kann.

Traurig ging Hoppel Hase Hans in seinen Bau zurück. Er legte sich ins Bett und zog sich die Decke über den Kopf. Da klopfte es auf einmal laut an der Tür. Hoppel Hase Hans wunderte sich, wer das sein könnte. Er öffnete die Tür. Sein bester Freund Langohr stand vor der Tür und überreichte ihm feierlich einen Umschlag. Er sagte, dass er die Karte unbedingt lesen sollte und verschwand sofort wieder. Es handelte sich um eine Schatzkarte. Hoppel Hase Hans sah den rot gekennzeichneten Weg und lief ihm nach. Über Stock und Stein führte der Weg, bis er schließlich an eine Wiese kam. Auf einem Schild stand „Such uns“ mit roter Schrift geschrieben. Hoppel Hase Hans überlegte, was das sein könnte, hier war doch nur grüne duftende Wiese. Doch da sah er zu seinem Entzücken ein kleines Osterei. Danke Langohr du bist der beste Freund der Welt, dachte er und suchte angestrengt auf dem Boden herum. Nach einiger Zeit fand er insgesamt15 Ostereier, die sehr hübsch bemalt waren. Am Ende der Wiese fand er einen Korb und darin lagen gleich zwei Osterzöpfe. Er konnte sein Glück kaum fassen und nahm sie mit nach Hause. Er probierte die Osterzöpfe und erriet alle Zutaten. Das Rezept schrieb er auf und gab es jedem Hasen. Er wurde im ganzen Hasenland berühmt.

Eine Geschichte von Friedrich Stüdemann

Titelfoto: Stüdemann