„Jesus Christus spricht: Das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ Lukas 17,21
Da blitzt es auf. Das Reich Gottes. Mitten unter uns. Zwischen uns. In unserer Gemeinde. Manchmal da leuchtet es uns an. Oder wärmt das Herz. Wie in diesem Sommer. Hier.
Ich denke an den Gottesdienst zu unserem Kirchenjubiläum und als wir alle zusammen in der vollen Kirche musiziert und gesungen habe. Ich denke daran, wie wir nach dem Tod von Ursula Lattner füreinander und für ihre Tochter da waren und uns unterstützt haben. Und ich denke an all die wohltuenden Gespräche und Begegnungen untereinander. Ja, in solchen Momenten der Gemeinschaft, des Verständnisses und der Solidari- tät, da blitzt es auf, das Reich Gottes.
Und Jesus erinnert uns daran, mit der Monatslosung für Oktober. Jesus wird im Lukasevangelium von Pharisäern gefragt, wann das Reich Gottes kommen werde. Und Jesus antwortet sinngemäß: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten kann. Man wird auch nicht sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort! Denn sie- he, das Reich Gottes ist in eurer Mitte. Gott ist schon da. Und mit Gott, Frieden, Gerechtigkeit und Liebe.
Im regnerischen Sommer. Im Trott des Alltags. Im Meer der Trauer. Aber auch im Moment der aktuellen Weltlage. Unserer gesellschaftlichen und auch kirchlichen Situation. Dürfen und müssen wir offenbleiben, für die Reich-Gottes-Momente. Um nicht zu verzagen. Um hoffnungsvoll weiterzugehen. Im Leben. Und, um sensibel zu werden für Ungerechtig- keiten und Missstände. Lasst uns also vom Guten erzählen, von den bestär- kenden und glitzernden Momente. Auch, wenn sie noch so klein sind. Wo hast du in diesem Sommer das Reich Gottes gespürt? Wo hast du Frieden geschmeckt? Oder Liebe erfahren?
Aber die Monatslosung erinnert uns nicht nur an die Reich-Gottes-Mo- mente. Sie lässt uns nicht nur fragen, wann das Reich Gottes kommt. Sondern dreht die Frage auch um in ein: Was kann ich tun, damit das Reich Gottes schon jetzt sichtbar wird?
Mitwirken. Am Reich Gottes. Es soll mitgebaut werden. Alle können daran mitbauen und mitgestalten. Und sollen es auch. Jeder Mensch, jedes Gemeindemitglied ist gefragt und soll sich mit dem eigenen Tun und Können, der eigenen Perspektive, sowie den eigenen Kapazitäten einbringen.
Reich Gottes bist auch du. Kirche bist auch du.
Deswegen werden die Gemeinde in der EKBO auch von Ehrenamtlichen geleitet, in Form des Ältestenamtes im Gemeindekirchenrat. In diesem Jahr, am 30.11.2025, stehen neue GKR-Wahlen an. Noch bis zum 15.09. können sich Interessierte melden oder Wahlvorschläge eingereicht werden. Ich freue mich auf die Wahl und alle Kandidierenden!
Und so möchte ich dieses Vorwort der Herbstausgabe des Gemeindean- zeigers mit einem Danke schließen:
Danke an all die engagierte Mitwirkenden unserer Gemeinde. Danke für diesen lebendigen, mutigen und offen Ort der Gemeinschaft. Lasst uns weiterbauen. Werkeln. Und Hämmern. Am Reich Gottes. Unserer Gemeinde. Und Kirche. Und lasst uns demütig bleiben, dass das Reich Gottes schon da ist, aber auch noch kommt. Und wie!
Pfarrerin Maike Schöfer
Foto von Shane Rounce auf Unsplash
